Sonntag, 24. Oktober 2010

Till : "ich bin ein Star "..........

......da hat mich Frauchen doch in diesem Jahr um meinen grossen Auftritt gebracht.
Seit ich alt genug bin bringt sie mich und einige Maedels im Oktober zu einer grossen Ziegen und Schafe Austellung, anlaesslich des "World Food Day", hier in T&T.
Die glauben wohl auch, wir sind nur zum schlachten und essen da.
Drei mal hintereinander habe ich schon den ersten Preis gewonnen und dieses Jahr konnten wir nicht hin.
Wir haben einen neuen Helfer und nur mit ihm alleine kann Frauchen das nicht organisieren.
Letztes Jahr hatten wir zu dieser Zeit viele Leute auf der Farm, dazu aber spaeter mehr.

Fuer mich ist das immer eine grosse Gaudi. Der Transport war mansches mal ein wenig stressig. So eng an meine Maedels gedrueckt auf dem Pick up stehen, da komme ich ganz schoen in`s schwitzen. Dabei muss man auch noch das Gleichgewicht halten waehrend der Fahrt und schon beim vorsichtigen Bremsen kommt man in`s schwanken. Letztes Jahr ist meine Schwester Luca von der Ladeflaeche gefallen, Gott sei Dank ist ihr nichts passiert.
Vor Ort packen sie uns in schlecht gezimmerte Boxen. Wenn die wuessten wie stark ich bin wuerden sie die besser bauen. Aber ich bin ja friedlich und moechte das mein Frauchen fuer ihre Muehe belohnt wird.
Es gibt Geldpreise und keine dummen Pokale. Das ist fuer uns eine grosse finanzielle Hilfe, wir produzieren auf der Farm nicht soviel Milch wie wir gerne haetten.
Zurueck zu den Boxen und der Ausstellung. Ich stehe da also in meiner Box, ganz dicht an der naechsten und kann kaum ueber alles schauen weil sie die Boxen nicht auf Sockel stellen.
Die Leute wandern vorbei, auch sehr nah, weil die Durchgaenge so schmal gemacht werden. Ich habe den groessten Spass hochzuschiessen, wenn zwei Personen gerade an meiner Box aneinander vorbei wollen,  mich auf die Hinterbeine zu stellen, laut meine Boaaaah Geraeusche zu machen und verdrehe dabei die Augen.
"Oh Gott" haben die eine Angst vor mir !
Zwischendurch stritze ich auch mal in  Publikumsrichtung meinen Urin, damit man mich nicht vergisst und derjenige den es erwischt, zuhause auch noch etwas von mir hat.
Ausserdem sind ja auch einige nette Ziegenladys anwesend, leider sehr selten neben mir in der Box, denen muss ich meine Duftmarke zukommen lassen.
Bei der Bewertung durch die Jury benehme ich mich vorbildlich. Nur wenn sie mir in meinen Mund schauen wollen finde ich das nicht so gut und beisse die Kiefer fest zusammen.
Fuer etwas Leckeres wuerde ich den Mund schon aufmachen, aber doch nicht so.
Am zweiten Tag bin ich die Begafferei ein wenig satt und lege mich auch mal hin.
Frauchen hat dann Franzen am Mund vom vielen Reden und muede Beine vom rumstehen. Die schaffen es noch nicht einmal Sitzgelegenheiten zu schaffen. Nur ein kleines Beispiel fuer die  typisch karibische schlechte Organisation.
Nur Touristen koennen dafuer  harmlose Worte finden und es laechelnd hinnehmen.
Frauchen wird aber richtig fuchsig wenn es zu unserem Nachteil ist und wir wegen anderer Leute Faulheit leiden muessen.
Hier auf der Insel passieren schon die tollsten Sachen.
Tiere werden auf winzigen Flaechen den ganzen Tag ausgebunden ohne Wasser. Zu fressen finden sie in ihrem kleinen Umkreis nach Stunden auch nichts mehr.
Wenn sie sich mit ihrer Kordel um einen Pfosten gewickelt haben und den Dreh zurueck nicht finden, muessen sie halt den ganzen Tag oder auch laenger so stehen bleiben.
Das Wort Tierquaelerei kennt man hier nicht.
Ach was geht es uns so gut !

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