Samstag, 2. April 2011

gut das Frauchen schon mal Hilfe hat...............






Auf dem Bild bin ich mit meinem Frauchen, die mich zum fotografieren festhalten will. Ich will aber schmusen, meinen Kopf an ihr reiben. Den Strick mag ich ueberhaupt nicht. Sie muss sich ganz schoen anstrengen mich zu halten. Mal sehen ob ich es das naechste mal besser mache.





In all den Jahren hatten wir schon einige Helfer die uns versorgen sollten. Seit es mich hier gibt mindestens vier verschiedene. Frauchen klagt mir ihr Leid so oft. Sie hat mir erzaehlt das in den ersten Jahren zu wenig Geld da war und sie niemand bezahlen konnte. Als das Geschaeft endlich Geld einbrachte hat sie vergeblich gesucht und niemanden gefunden. Alles musste sie alleine machen und bekam nur ab und an Hilfe aus dem Ausland.

So sah ihr Tagesablauf aus als sie alleine war.



Frueh am Morgen ca. 6.oo Uhr mit dem Auto los und Futter fuer uns, die Boecke, besorgen. In der Trockenzeit ist das ein grosses Problem. Oft musste sie weit fahren um noch etwas zu finden. Nur ihr haben wir es zu verdanken das wir im letzten Jahr, in der schlimmsten Trockenzeit seit vielen Jahren, nicht verhungert sind. Die damalige Hilfe, in dem Falle eine Frau, war nicht in der Lage diese Arbeit zu machen. Nur halb so alt wie Frauchen, mit riesen Bruesten, konnte sie sich einfach nicht schnell genug bewegen. Nur einmal fuhr sie mit zum Gras schneiden. Danach hat Frauchen sie zu Hause gelassen, weil sie alleine schneller war.

Oft musste das Gras oder die Gliricydia Stoecke weit getragen werden, weil man mit dem Auto  nicht nahe genug an die Flaechen kommt wo es waechst. Die Gras Saecke balancierte sie auf dem Kopf da sonst die Arme lahm werden.
Danach schnell duschen, umziehen und ab zum melken. Vorher aber noch uns Jungs rauslassen zu  unserer Morgengymnastik und unsere Boxen sauber machen waehrend wir draussen sind. Das Gras in mundgerechte Stuecke schneiden und an uns verfuettern denn wir haben morgens den groessten Hunger.
Die Maedels melken, die Milch filtern und kuehl stellen. In der Zwischenzeit ist es ca. 9.30 und die Ziegenladys werden ins Feld geschickt.
Nun muessen die Boxen der Maedels gereinigt werden. Mit dem Besen ausfegen und Festgetretenes mit der Spachtel abkratzen. Alle drei Tage wird der Mist darunter rausgeschoben und auf den Misthaufen gefahren.
Dieser Mist ist ein beliebtes Duengemittel und wir haben schon viele Kunden die ihn kaufen. Frauchen sagt, das dies der einzige Scheiss ist den sie verkauft.
Ist der Mist abgefahren werden die Boxen ausgewaschen und die Flaechen darunter gruendlich abgespritzt, damit es wieder gut riecht. Die Wassereimer werden ausgeschuettet, von Algen befreit und wieder aufgefuellt. Die Futtertroege ausgekratzt, weil die Huehner gerne darin schaben und wo sie schaben da kacken sie auch.

Das Ganze sollte in 2 Stunden erledigt sein, aber natuerlich brauchen unsere Helfer viel laenger. Sind sie mal schneller ist es bestimmt nicht richtig sauber.
Wenn sie an einem Tag auch noch Kaese machen musste, rannte sie zwischendurch immer wieder in die Milchkueche und macht den Kaese im Wechsel mit der anderen Arbeit.
Sind junge Ziegen da, muessen diese extra versorgt werden, da die Kleinen nicht mit den Muettern raus gehen, das ware zu gefaehrlich. Es gibt zu viele Hunde die tagsueber und auch nachts streunen und grossen Schaden anrichten.
Vor vier Jahren haben sie unsere Cleo angefriffen und so stark gebissen das man ihr ein Bein amputieren musste. Nun humpelt  Cleo auf dreieinhalb Beinen durchs Leben.
Waehrend der Mittagszeit hatte Frauchen dann Zeit Besorgungen zu machen oder ganz schnell etwas auszuliefern.
Essen musste sie schnell zwischendurch und sehr oft gab es einfach nur einen Ziegenmilchdrink mit Peanutbutter und braunem Zucker, lecker und saettigend.
Gegen 3 Uhr musste Frauchen wieder zurueck sein um uns Boecke noch einmal mit Greunem zu versorgen und das Futter fuer die Nachtfuetterung, wieder Gras oder Gliricydia, bereit zu stellen.
Nun trudeln auch die Ziegenladys langsam wieder ein und gehen in ihre Boxen. Meist machen sie es ganz gut und man muss nur noch die Tueren verriegeln.
Die Huehner wurden am Morgen aus dem Stall gelassen und vor unserer Fuetterung mit Kraftfutter muessen diese wieder in ihr Huehnerhaus. Mit Futter angelockt geht das aber ganz schnell.
Um 5.oo Uhr ist das erledigt und wenn ein Helfer da ist hat der jetzt Feierabend. Nur fuer Frauchen geht es noch weiter. Sie macht noch die Abendfuetterung und sagt danach immer Gute Nacht zu uns allen.

Nicht zu vergessen, sie muss auch noch die anderen Tiere versorgen. Hunde und Katzen wurden schon am Morgen als erstes gefuettert, bevor sie ihr Fruehstueck verzehrte.  Am Abend bekommen diese noch einmal etwas Trockenfutter. Wieder die Tiere zuerst und dann sie selbst. Mir hat sie erklaert, das wir Tiere uns das ja nicht selbst ausgesucht haben hier auf der Farm zu sein. Sie hat uns zu Haus & Hoftieren gemacht, also muss sie uns auch bestens versorgen weil wir es selbst nicht koennen. Ein starkes Verantwortungsgefuehl  hat diese Regel aufgestellt.

           Erst das Tier, oder auch ein Mensch der sich nicht selbst helfen kann und dann man selbst !!!!!!

Hauskater Punky
Kommt sie am Abend nach oben ist die Arbeit immer noch nicht zu Ende. Hunde & Katzenfutter fuer die Morgenfuetterung muss gekocht werden und schlieslich und endlich muss sie  auch ab und an mal etwas fuer sich selbst kochen.  Ist das nicht ein arbeitsreiches Leben ?
Gott sei Dank ist in der Regel jetzt ein Helfer da und Frauchen hat es nicht mehr so schwer. Die koerperliche Arbeit macht nun der Helfer. Trotz allem kommt es immer wieder vor das so eine Hilfe unangekuendigt schnell abhaut.
Wie im letzten Jahr die weibliche dickbusige Helferin. An ihrem freien Tag hat sie ihre Sachen gepackt und zu Frauchen gesagt, so ich bin nun weg den Schluessel habe ich vorne auf den Tisch gelegt. Frauchen ist aus allen Wolken gefallen denn eigentlich war nichts passiert was diesen Abgang gerechtfertigt haette.
 
                                        So sind sie nun mal die Menschen in der Karibik !!!!