Mittwoch, 3. April 2013

Abschied von Luna & Funny.

Luna
Immer bleibt es an mir haengen die traurigen Geschichten zu erzaehlen.
Vor  etwa vier Jahren, ich war noch in meinem Flegelalter, kam Luna zu uns.
Frauchen hat sie im Feld hinter der Boxenanlage der Maedels gefunden. Sie war dort mit ihrer Tochter, die noch ein Baby war, unterwegs. Nur wenige freundliche Worte und etwas Futter haben Luna samt Tochter veranlasst Frauchen zu folgen und auch bei uns zu bleiben.

Alle Hunde die bei uns auf der Farm sind und waren, wurden entweder ausgesetzt oder im Tierheim abgegeben. Wir haben schon fueher darueber berichtet das es mit der Tierliebe in diesem Land nicht weit her ist.
Leider hat Luna es sich im Laufe ihres Hierseins nicht abgewoehnen koennen ab und zu durch die naehere Umgebung zu ziehen. Dazu nahm sie  ihre Tochter mit und spaeter auch den kleinen Muddy. Frauchen sieht es nicht gerne wenn sie das tun und hat es ihnen  verboten.
Staendig ruft oder pfeifft sie, zur Freude der beiden Papageien, wenn sie die Ausreisser mal nicht sieht. Schimpfe gibt es dann und jedes mal erklaert sie ihnen, dass man so sein Leben verliert. Natuerlich wird darauf nicht gehoert und es ist gekommen wie es kommen musste.

Funny hinten links, Mikel rechts.
Zuerst wurde die kleine Tochter Funny auf der Strasse ueberfahren. Raser,die oft  extra einen Schlenker mit ihrem Fahrzeug machen um Tiere zu erwischen, gibt es hier auch.
Nun hat es Luna erwischt sie ist vergiftet worden und das hat sich folgendermassen zugetragen.
Zieht euch warm an es ist eine lange Geschichte.

Wie Frauchen bereits selbst berichtet hat, regt sie sich furchtbar ueber das sogenannte -Hunting- auf der Insel auf. Solange diese Jaeger auf staatlichem Land ihre Beute jagen geht uns das nichts an und wir koennen auch nichts tun. In den letzten Jahren ist es aber direkt um uns herum so schlimm geworden das man am Wochenende keine ruhige Minute mehr hat. Unsere Hunde verbellen die heulenden Hunting Dogs und das Wild rennt von einem Tal in`s naechste. Die Ziegen moegen nicht mehr weiden und kommen hungrig nachhause.
Die geschlossene Saison haelt auch keiner mehr ein.
An einem Sonntag Anfang Maerz war es dann so weit. Unsere Hunde waren verschwunden und hoerten auch nicht auf die sie zurueck pfeiffenden Kommandos. Frauchen machte sich auf die Suche. Sie fand drei dieser schrecklichen Hunting Dogs im naechsten Feld wo sie gerade dabei waren Frauchens schoensten Gockel zu zerreissen.
                                                                     
Klein Muddy
Das haettet ihr erleben  mussen.
Schon frueher habe ich berichtet wie Frauchen sich benimmt wenn einem Tier unser Farm Boeses geschieht. Bis zu meiner Box habe ich sie schreien gehoert. Dieses Mal vor Wut. Den Besitzer der Hunde, einen Nachbarn, hat sie mit ihrer Schreierei natuerlich aufgescheucht. Er wollte sich noch im Busch verstecken und starrte in die Baeume. Nach dem Motto, ich sehe dich nicht, also kannst du mich auch nicht sehen.

Frauchen hat mir hinterher erzaehlt das sie ihm beihnahe den noch lebenden. nackten Gockel um die Ohren gehauen haette. Das haette ihr aber ausser Aerger nichts gebracht und sie hatte sich trotz Wut im Bauch noch ganz gut im Griff.
Der bloede Kerl sagte ueberhaupt nichts und ich glaube er hatte doch ein wenig Angst vor unserem tobenden Frauchen. Er befand sich auf unserem Land und Frauchen hat ihm angedroht dies der Polizei zu melden. Sie haelt natuerlich nichts von leeren Spruechen und hat es noch am selben Tag wahr gemacht.

In der Polizeistation hat sie eine nette Polizistin angetroffen die ihr versprochen hat den Uebeltaeter noch heute zu verwarnen. Seitdem ist Ruhe hinterm Haus. Diese Ruhe haben wir uns aber teuer erkauft. Unsere Luna musste daran glauben.
Jetzt schreibe ich etwas was, wie Frauchen mir erklaert hat, leicht rassistisch klingt. Mir ist es aber egal ich bin nur der Bock des Hauses und wer will kann mich zum Suendenbock machen. Es muss gesagt werden.

Mikel
Viele der hier lebenden Menschen, Schwarze sind in der Mehrzahl, sehen noch immer, wie zu Kolonialzeiten, die Weissen als Unterdruecker an.  Eine Freundin von Frauchen, die uebrigens selbst schwarz ist, nennt das "Chip on the shoulder". Die hier lebenden Weissen, wo auch immer sie her kommen, muss man schlecht behandeln. Dies wird nicht offen gesagt, denn Menschen mit dieser  Denkweise sind meist auch feige.
Genau zu solch einer Sorte Mensch gehoert dieser Nachbar.
Frauchen ist fest davon ueberzeugt das er ganz gezielt Gift ausgelegt hat, welches von Luna gefunden wurde.
Mein Frauchen  kann gut investigieren und  auch sonst drei und drei zusammen zaehlen. Um die Karnevalszeit herum hatte der Typ auf seiner stinkenden Farm ein Kinderferienlager eingerichtet. Da wurde sicher auch gekocht und Kinder moegen Chicken. Zudem wird der Muell zur Zeit nicht regelmaessig abgeholt.
Viele leere stinkende Huehnerpackungen mit Resten vom Huhn hat Frauchen auf ihrem Gelaende gefunden. In einer Plastiktuete verstaut wurden sie sicher schwungvoll aus dem fahrenden Auto geworfen. Sie lagen auf einer Erhoehung neben der Strasse wo sie nicht aus Versehen hin fliegen konnten.
Spaeter viel ihr ein das sie am selben Morgen Luna von draussen auf unser Gelaende kommen sah. Muddy wird nachts immer eingesperrt weil er zuviel bellt und Mikel als braver Hund verlaesst nicht das Gelaende in der Nacht.
Noch am selben Tag fing Luna an sich schlecht zu fuehlen. Es wurde nie besser. Trotz Tierarztbesuch mit Spritzen und allem Moeglichen ist sie nach einer Woche qualvoll eingegangen. Sie hatte wohl nur eine geringe Menge Gift gefressen weil sie so langsam starb. Die letzten beiden Tage waren am schlimmsten. Sie lief stundenlang im Kreis herum bis sie nixht mehr konnte und umgefallen ist. Bewusstlos lag sie dann noch einige Stunden da, bis das Herz aufhoerte zu schlagen.
Rachsuechtig sind wir nicht aber irgendwie sollte dieser Drecksack doch seine Strafe bekommen. Ich habe gehoert wie Frauchen einem anderen Nachbarn, von dem sie weiss das er mit dem Giftverteiler befreundet ist, folgendes gesagt hat:
                                           Was man meinen Tieren antut, tut man mir an.
                                     Was man mir antut wird mit Sicherheit zurueck gegeben.
                               Denn Boeses das man tut kommt immer zu einem selbst zurueck.
                                                     Er wird seine Strafe bekommen.
                                              Wenn nicht von mir dann von anderer Stelle.


Botanischer Garten Scarborough



2 Kommentare:

  1. Das ist echt eine traurige Geschichte, weil sie so viel Leid dem armen Hund und auch Euch allen in der Farm verursacht hat. Man kann so ein feiges Benehmen nicht verstehen, aber es gibt es leider überall auf der Welt und manche Menschen sind entweder böse oder so dermaßen ignorant, dass sie nur Böses tun können. Es tut weh so ein lieber Hund verenden zu sehen und es tut weh, dass jemand das so gewollt hat. Ich glaube auch, dass eine Strafe kommt, sonst wäre das Leben ungerecht. Wenn man Gutes tut, bekommt oft Gutes zurück und so wird es auch anders um sein.
    Herzliches Beileid, lieber Till. Wir fühlen mit Euch!
    Dein Arno

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  2. Ein altes sprichwort: Gottes mühlen mahlen langsam, aber SEHR fein!"
    Ich glaube daran ....
    Mitfühlende grüße
    Bine

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