Dienstag, 26. Juli 2011

vom Stinkstiefel und seinen Machenschaften.

Letzten Freitag 22.Juli 2011 war Frauchens grosser Tag. Sie hat mich gebeten darueber zu schreiben, weil sie  noch etwas Zeit braucht  alles zu verdauen.
Wir alle haben um sie gezittert, sie aber wohl am meisten. Sie musste vor Gericht um den Kampf gegen ihren Ehemann auszufechten. Um alles zu verstehen was ich hier schreibe muss man einige Kapitel zurueck scrollen und lesen was ich damals ueber den Stinkstiefel geschrieben habe
Es ist zu schoen um wahr zu sein. Soll das nun wirklich das Ende der Stinkstiefelaera sein ? Ich kann es kaum glauben.
Seit fast vier Jahren versucht Frauchen irgendwie aus dieser unsicheren Situation heraus zu kommen. Wir leben auf einem Stueck Land das ihrem Ehemann gehoert. Es blieb ihr damals nichts anderes uebrig als mit uns hier ihr Geschaeft aufzubauen, wie bereits erzaehlt wurde.
Zuckerfabrik von der Strasse aus gesehen.
Viele Verhandlungen und Gerichtstermine hat es schon gegeben und einiges an Geld hat es auch gekostet. Sie wollte nicht noch mehr in ein Stueck Land investieren das ihr nicht gehoert. Das hielt uns aber davon ab groesser zu werden und somit mehr Geld verdienen zu koennen. Es  ist wichtig fuer Frauchen Land auf ihren Namen  ueberschrieben zu bekommen damit sie nicht eines schoenen Tages nach der Scheidung ihre Moebel auf der Strasse findet. Der Stinkstiefel sie aus ihrem eigenen Hause wirft. Das er dazu in der Lage ist wissen  alle die diese Geschichten lesen.
Liebe Menschen, ja die gibt es  auch auf der Insel, halfen Frauchen eine gute Anwaeltin zu finden. Diese wollte nun am Freitag den Luegengeschichten des Ehemannes zu Leibe ruecken. Der hatte doch tatsaechlich verlangt das Frauchen mit ihm alles teilt was sie alleine erwirtschaftet hat. Das halbe Geschaeft, die Haelfte ihrer Rente und ein halbes Haus wollte er haben. Das mal nur fuer den Anfang. Er haette ueberhaupt nichts hat er berichtet. Alles was ihm gehoert ist in Wirklichkeit im Besitz seiner Toechter. Wer so etwas glaubt !
Frauchen wird in ihrem Blog spaeter schreiben was er so alles besitzt, der luegende Stinkstiefel.

Das Wohnhaus vom Teich aus gesehen
Kurz vor der Verhandlung hat er dann wohl kalte Fuesse bekommen. Es wurden Vorschlaege unterbreitet von der Gegenseite. Frauchens Anwaeltin haette lieber gesehen das wir ausbezahlt werden und einfach weggehen. Das haette aber bedeutet das wir alles einpacken und von vorne wieder anfangen muessen. Eventuell waere as auch das Aus fuer uns Ziegen gewesen. Das wollte Frauchen nicht, "Gott sei Dank". Geld  waere zum Zeitpunkt der Auszahlung sowieso nicht mehr da gewesen. Wie heisst es so schoen: "Einem nackten Mann in die Tasche greifen".

Auf keinen Fall sollte Frauchen ein Stueck Land bekommen, obwohl ihr die Haelfte des Besitzes ihres Ehemannes nach dem Gesetz zusteht. Zu guter Letzt wurde ihr dann das Land fuer vierzig Jahre zugesprochen und zwar das ganze restliche Land mit Ausnahme des kleinen Stueckes worauf das Cottage steht. Diese netten Nachbarn werden uns also erhalten bleiben. Ein hoher Zaun wird um das Cottage gezogen damit wir richtig getrennt sind. Die vierzig Jahre Nutzungsrecht gehen automatisch an Frauchens Erben nach ihrem Ableben. Sie kann  nun Plaene machen, sich als Besitzer sehen und man kann uns nicht vertreiben.
Frauchen kann auch den Betrieb verkaufen oder verpachten, nur das Land kann sie nicht verkaufen.
Unser Zuhause wird uns also erhalten bleiben. Ich selber moechte diesen Luegenbold und brutalen Kerl nicht mehr sehen  und ich denke Frauchen will das Gleiche.

Dienstag, 19. Juli 2011

mein Gott was ein Theater......

Es ist schon einig Zeit vergangen seit meinem letzten Post. Ich komme leider erst heute dazu von dem oben genannten Theater zu berichten. Meine Maedels halten uns den ganzen Tag auf Trapp. Staendig kommt eine in Hitze und wir Jungens muessen uns darum kuemmern. Jetzt aber zu den letzten Geschehnissen hier auf der Farm.
Ganz schoen aufregend war es fuer eine Woche . Eine Film Crew aus Deutschland war hier und hat ueber Frauchen und uns gedreht. Dort zeigen sie, Frauchen ist ja aus Deitschland , solche "Reality Shows" im Fernsehen. Ich musste mich erst einmal schlau machen was das ueberhaupt ist. Habe aber schnell begriffen das es fuer viele Menschen nichts schoeneres gibt als sich am Elend anderer Leute zu ergoetzen. Das gibt hohe Einschaltquoten.
Es wird in vielen solcher Sendungen berichtet  wohin Deutsche ausgewandert sind und wie es ihnen dort ergangen ist. Misserfolge sind sicher besonders gerne gesehen. Die Menschen sind schon komische Lebewesen.  Hier bei uns koennen sie aber von solch einem Fiasko nichts berichten. Aber warten wir mal ab und schauen was der Schnitt so bringt. Die Filmleute waren sehr nett und ich glaube Frauchen hatte  Spass bei der Arbeit. Spaeter hat sie mir erzaehlt das es auch anstrengend war.

Hier fuehrt die Helferin meinen Sohn Whisky


In unserem Fall ging es  nicht ums Scheitern in einem fremden Land. Die Fernsehleute hatten sich etwas Neues ausgedacht. Sie brachten eine junge Frau mit die sich hier bei uns umschauen sollte und eine Woche Probe arbeiten konnte. Ich war also mal nicht die Hauptperson. Schade eigentlich, nun kann ich nur noch hoffen das ich wenigstens mal im Fernsehen zu sehen bin, fuer Frauchens  Familie meine ich. Frauchen hat mich nach ihrem Enkelsohn benannt. Sein Name Til wird aber nur mit einem L geschrieben und meine Schwester Luca wurde nach der Enkeltocher benannt. Uebrigens haben wir alle Namen und so mansch ein Tobagonier lacht darueber. Fuer die sind wir Tiere doch nur Fleischproduzenten, Noch nicht einmal Milch wollen sie von uns nutzen.
Little Ugly Betty
Es muss sich wohl auch schon herum gesprochen haben das es bei uns etwas anders zugeht. Vor einigen Wochen kam mit meiner Maedelsherde am Nachmittag eine kleine weibliche Ziege mit heim. Frauchen hat sie sich in`s Auto gepackt, es war ganz schoen schwer sie einzufangen, ist die Nachbarn abgefahren und hat gefragt wem sie gehoert. Keiner vermisste sie. Jetzt haben wir Jungens ein Maedel mehr, naja sie ist ja noch klein. Wir wissen nicht wie alt sie ist, koennen es nur schaetzen und mit Sicherheit ist sie aelter als es den Anschein hat. Wahrscheinlich ist sie eine in Tobago so viel gesehene kleine Inzucht Ziege. Das passiert hier sehr haeufig weil der Durschnittsfarmer keinen Breeding Plan kennt. Frauchen hat sie Betty genannt, nach der "Ugly Betty " im Fernsehen. Komisch sie traegt gar keine Zahnspange, ich moechte mal wissen wie Frauchen dazu kommt ? Nach  vielen Wochen bei uns laesst sie sich noch immer nicht anfassen  und das macht mein Frauchen traurig. Die arme Betty muss wohl  schlimmes erlebt haben in ihrem jungen Leben.
Was mich traurig macht, wenn Frauchen heimlich einige Traenen verdrueckt, ich es aber doch sehe.
Mona
Letzte Woche musste die alte Mona, die letzte von Frauchens ersten Ziegen, verabschiedet werden. Ich dachte oft, die alte Dame ist aber noch ganz schoen fit. Alle paar Wochen stellte sie sich an unseren Zaun um zu demonstrieren das sie jetzt besprungen werden will. Wir Jungens machen auch nicht vor alten Damen halt. Aber Frauchen laesst uns nicht.
Darin sind wir einigen tobagonischen Maennern aehnlich, oder soll ich sagen West Indischen Maennern, die auch vor nichts halt machen. Das wuerde aber zu weit fuehren darueber mehr zu schreiben und hat mit unserem Farmleben nichts zu tun. Sicherlich wird Frauchen in ihrem Blog                                 
http://orangehillnatureranch-goatlady.blogspot.com/    mal etwas dazu sagen.
Fuer uns ist nur wichtig das wir gut behandelt werden und wir genug zu fressen bekommen. Hier hat vor eingen Wochen die Regenzeit begonnen und es ist eine ganz schoen nasse Regenzeit. Es waechst genuegend Gras und wir koennen uns richtig satt essen.