Montag, 5. Dezember 2011

noch mehr boese Nachbarn ....

wenn ich mich recke kann ich ganz weit schauen.
Diese, meine neue Geschichte habe ich eigentlich nicht wahrhaben wollen. Ich konnte mir bisher nicht vorstellen das es Menschen gibt die solche Sachen tun. Frauchen hat mich eines Besseren belehrt.

Von weitem sehe ich mir schon lange diesen Kerl an wenn er mit seinen Protzautos hier vorbei faehrt. Mehrmals habe ich gehoert das er Frauchen unter Druck setzt weil meine Maedels das Land bewandern das ihm gehoert. Das muss man sich vorstellen. Er hat das Land vor zehn Jahren gekauft und  uns hier vorgefunden. Naja, mich gab es damals noch nicht aber meine Vorgaenger mit ihren Girls. Zum Teil habe ich die Maedels ja uebernommen aber insgesamt sind wir nun viel weniger. So lange begehen unsere Ziegen schon dieses ungenutzte Land auf der anderen Seite der Strasse. Wie bereits frueher erzaehlt koennen wir es auch nicht anders machen. Hier auf der Insel werden Ziegen, Schafe und auch andere Tiere meist  in Boxen oder Kaefigen  gehalten, die sie oftmals nie verlassen koennen.
Sie muessen ganz von ihren Besitzern mit Gruenfutter versorgt werden. Dieses  Gruenfutter, auch Rauhfutter genannt,  ist fuer uns lebensnotwendig. Man kann uns nicht einfach mit Trockenfutter zufrieden stellen. Zuviel Kraftfutter ist schaedlich, auch das habe ich schon einmal erzaehlt.
Frauchen kann unmoeglich fuer alle Maedels Gruenfutter herbei schaffen. Sie hat uns, als ihr Ehemann sie verlassen hat, ganz alleine versorgen muessen. Auch mit einem Helfer kann sie nicht fuer mehr als fuenfzig Ziegen Rauhfutter besorgen. Fuer Zaeune haben wir kein Geld. Es kostet mehr Geld Zaeune zu errichten als ein Haus zu bauen.
Aus diesem Grund war sie sehr froh die Herde einfach laufen lassen zu koennen. Ihre Probleme hat sie dem Landkaeufer erklaert als er vor einiger Zeit anfing mit seinen Klagen.
Unsere  Ziegen wurden auch erst zum Problem fuer ihn als Frauchen sich nicht auf seine Anmache einlies.
Sie hat ihm lachend gesagt das er doch wohl um einiges juenger als sie waere und fuer solche Sachen nicht zu haben ist.
Die Maenner auf der Insel sind fast alle wie wir Boecke. Uns ist Alter und Ausehen der Maedels egal. Wir machen  auch nicht halt vor der eigenen Mutter, Schwester oder Tochter. Zu unserer Entschuldigung kann man sagen das wir nur einen Instinkt haben und der Verstand fehlt.
Was ist denn dann mit den Maennern hier auf der Insel los ? Hoffentlich werde ich nicht gesteinigt fuer meinen Vergleich !
Aber es ist schon zum Bruellen. Kein Tag vergeht ohne das ein schwarz verglastes Auto auf irgend einem Weg, vor oder hinter der Farm anhaelt. Oft sogar mehrmals taeglich.
                                                                                                   Die Kerle hier sind ja schlimmer als wir!
Bei laufendem Motor, damit es im Wagen mit Klimaanlage schoen kuehl bleibt, kommt die Kiste ins Schwingen. Die Hunde bellen die ganze Zeit weil es ja Eindringlinge sind und Frauchen gehen die Nerven durch vom brummenden Motorengeraeusch. Ich habe Frauchen sagen hoeren das sie gerne ein Luftgewehr haette.

Vom verreucktesten Vorfall hat sie mir nur erzaehlt. 
Da hat sich doch vor Jahren ein Wagen direkt an den Zaun vor ihrem Haus gestellt. Die Scheiben waren aber nicht schwarz und als sie auf dem Weg nach hinten zu uns war blinkte ein dicker nackter Hintern durch die halb geoeffnete Scheibe. Sie wurde natuerlich laut und hatte keine Lust sich das Gegrunze anzuhoeren.
Daraufhin hat der Kerl mit dem blinkenden Hintern den automatischen Fensterheber eingeschaltet. Das Fenster ging aber nicht schnell genug hoch und er musste mit der Hand die Scheibe hochziehen. Frauchen sagte, das Bild werde sie nie vergessen.

Nun zurueck zum boesen Landkaeufer. Der will uns dringend loswerden. Nicht nur uns sondern auch die Pferde eines  Nachbarn und die Schafe vom Farmer weiter unten an der Strasse. Alle besuchen sie sein Gelaende.
Er hat sich etwas besonders Gemeines einfallen lassen. Vor einigen Wochen kam er mit seinem Lastwagen und hat mit seinem Arbeiter Kokospalmen eingepflanzt. Die Nuesse aber nicht tief eingegraben sondern nur locker in ein kleines Loch gelegt.  Frauchen hat er laut zugerufen : Ich pflanze hier Kokospalmen ! Als ob er nicht wuesste das diese sofort von uns Ziegen angeknabbert werden.
Auch Pferde moegen dieses frische Gruen. Letztendlich haben dann auch noch die Hunde mit den Nuessen gespielt.
Die Nuesse wurden extra am Rande der von ihm gerodeten Freiflaeche eingesetzt. Nicht etwas mehr in den Busch wo viele eine Ueberlebenschance haetten. Uns allen kam das spanisch vor.
Frauchen hat mit Hilfe des Pferdebesitzers herausgefunden das die Kokosnuesse mit zwei verschiedenen Giften gefuellt waren. Ein Unkrautvernichter -Round up von Monsanto und ein Gift genannt Lannett, womit einige Leute hier Hunde vergiften.
Eine Nachbarin des giftmischenden Landkaeufers ist zufaellig mit dem Pferdebesitzer ( unserem Nachbarn ) in einem Verein. Dieser Verein ist im Umweltschutz taetig und die beiden haben sich darueber unterhalten das besagter Herr soviel teures Round up auf der Ladeflaeche seines Autos hatte.
Der Pferdebesitzer hat ihr von dem Vorfall mit den Kokosnuessen erzaehlt und sie hat als gute Nachbarin den Giftmischer aushorchen koennen. Der weiss natuerlich nicht das seine Nachbarin unseren Pferdebesitzer kennt. War das jetzt zu kompliziert aber Frauchen hat es mir so erzaehlt.
Die Kokosnusspalmen wurden natuerlich alle angeknabbert aber das Gift ist wohl nicht in ausreichender Menge in den Ziegenmaegen gelandet. Frauchen hat noch einige Nuesse gefunden und sicher gestellt. Sie moechte sie eigentlich untersuchen lassen. Wer koennte das aber fuer sie tun? Ein Beweis waere es sowieso nicht.
Zum guten Schluss wollte der Giftmischer auch noch seine Pflanzen ersetzt bekommen. Natuerlich kam er mit seinem Anliegen nur zu Frauchen weil er weis das sie eine alleinstehend Frau ist. Er will sie vor Gericht bringen. Was soll man dazu sagen.
Wenn ich  koennte wie ich wollte..........aber ich will es nicht noch schlimmer fuer Frauchen machen.
Mal sehen ob ich mich mit Obia befasse.